
Wer sich bei uns im Shop schon etwas auskennt, weiß, dass Polymaker ein bekannter Hersteller für qualitativ hochwertiges Filament unseres geliebten 3D-Druck ist. Polymax, Polycarbonat und Polysupport sind die bekanntesten Gesichter, die wir vertreiben und der Filament-Spezialist aus Shanghai hat letzte Woche eine kleine Revolution im FDM 3D-Druck angekündigt. PolySmooth und Polysher heißt die verheißungsvolle Kombination aus Filament und Hardware, die einem altbekannten Problem des FDM-Drucks den Kampf ansagen soll: sicht- und fühlbare Schichten auf dem gedruckten Objekt. Polymaker-Präsident Dr. Xiaofan Luo beschreibt die aktuelle Situation im FDM-Druck als nicht zufriedenstellend, da Schichtmodellierung mit Filament bisher nicht wirklich über einen Prototypen-Status herausgewachsen sei und genau “diese Lücke zwischen Prototyp und endgültigem Produkt zu schließen”, sei der Anspruch des Entwicklerteams gewesen. Die mit Polysmooth hergestellten und Polysher nachbearbeiteten Ausdrucke sollen eine ähnlich glatte Oberflächenstruktur aufweisen wie Spritzgussteile und stellen damit eine echte und ernstzunehmende Alternative dar.

Quelle: Polymaker.com
Die wichtigsten Details zu PolySmooth
PolySmooth ist das Filament und Polysher das dazu passende Stück Hardware. Fangen wir mit für uns heimischem Gebiet an, also dem PolySmooth Filament. PolySmooth besteht aus Polyvinylbutyral, kurz PVB, ein spezieller Kunststoff, der sich zu einem gewissen Grad löslich unter standardmäßigem Alkohol wie Isopropanol oder Ethanol verhält. Diese Eigenschaft wird im späteren Verlauf bei der Nachbearbeitung mit dem Polysher nochmals interessant, daher möchten wir das hier erwähnen. Kommen wir nun zu den Fakten, die wir hier kurz zusammengefasst haben möchten.
- Düsentemperatur: zwischen 190 und 210 Grad Celsius.
- Druckoberfläche: Alle bekannten Druckplatten wie BuildTak, aber auch Blue Tape oder Kapton Polymid Klebebänder sind verträglich.
- beheiztes Bett: nicht (!) erforderlich, falls vorhanden auf ca. 60 Grad Celsius einstellen.
- Warping: Nein. Ähnlich einfaches Drucken wie mit PLA möglich.
- Geruch: Minimal und kaum bemerkbar.
Mechanische Eigenschaften von PolySmooth:
- Zugfestigkeit: 40-45 MPa (zum Verlgleich: PLA/ABS zwischen 30 – 40 MPa)
- Schlagfestigkeit: 15 – 18 kJ/m² ( Zum Vergleich: PLA etwa 2 – 3 kJ/m² und ABS liegt bei 15 kJ/m²)
- Erweichungstemperatur: 70 Grad Celsius

Die wichtigesten Details zum Polysher
Wie bereits erwähnt, spielt die Beschaffenheit von Polyvinylbutyral (PVB) eine tragende Rolle im Gesamtkonzept des neuen 3D-Druck Duos von Polymaker. PVB löst sich unter Einfluss von Alkohol und genau diese “Schwachstelle” nutzt der Polysher aus. Einfach ausgedrückt sprüht der Polysher eine feine Wolke aus Alkohol auf das ausgedruckte Objekt und verfestigt damit die einzelnen Schichten zu einer glatten und weichen Oberfläche. Das Augenmerk liegt hier auf dem sogenannten Nebulizer, der eine dünne Membran aus hunderten kleinen Öffnungen darstellt. Dieser verteilt den Alkohol in Tröpfchen, kaum größer als ein Mikrometer und sorgt damit für gleichmäßiges und schonendes Nachbearbeiten. Der Bauraum beträgt 15cm x 15cm x 18cm, was für kleinere Drucke mehr als ausreichend sein sollte. Polymaker verspricht, dass aus einem standardmäßigen 3D-Druck in nur wenigen Minuten ein hochqualitatives, glänzendes Endprodukt werden soll.
Klingt interessant, wo gibt es die Produkte?
Zunächst die schlechte Nachricht: Polymaker plant den Verkaufsstart für beide Produkte, Hardware und Filament, ab September 2016. Die Gute: auf Kickstarter kann man das Projekt bereits unterstützen und für nur 199$ kann man sich den Polysher, inklusive einer 750 Gramm Spule PolySmooth als Unterstützer sichern. Wir sind von den ersten Ergebnissen sehr angetan und möchten auch wissen, was Sie von den Produkten halten. Würden Sie sich einen Polysher kaufen und warum bzw warum nicht?
